Tipps für die Erstellung eines Verkehrs­plans: Theorie und Praxis

Eine sichere Arbeitsumgebung lässt sich nicht über Nacht schaffen. Unternehmen stellen zwar die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden in den Vordergrund, vernachlässigen aber oft die zugrundeliegenden Prozesse. Sie widmen präventiven Maßnahmen zu wenig Aufmerksamkeit und kümmern sich kaum um die Effizienz des Fahrzeugverkehrs in ihrem Unternehmensumfeld. Deshalb muss nach der Gefährdungsbeurteilung ein Verkehrsplan erstellt werden. Ein solcher Plan stellt die Verkehrsströme dar und zeigt Knotenpunkte auf.

Die folgenden Tipps zeigen, was ein Verkehrsplan in der Theorie beinhaltet und was das in der Praxis bedeutet.

 

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Was ist ein Verkehrsplan?

Ein Verkehrsplan ist ein Plan, der eine Übersicht über alle Verkehrsströme und Kreuzungen verschafft und dem Fußgänger, Lastkraftwagen, Gabelstapler und andere Fahrzeuge in Ihrem Unternehmen folgen. Er gibt einen Überblick über Verkehrsregeln, Verkehrsaufkommen, Knotenpunkte und Gefahrensituationen in Ihrem Unternehmen. Er informiert Mitarbeitende und Besucher, hebt wichtige Punkte hervor und ist die Quelle der Richtlinien rundum sicheres Verhalten.

Warum ist ein Verkehrsplan unentbehrlich?

Ein Verkehrsplan ist unentbehrlich, weil er ein wichtiges Instrument zur Schaffung einer sicheren Arbeitsumgebung für die verschiedenen Nutzer darstellt. Fußgänger, interne Transportfahrzeuge und Lastkraftwagen teilen sich denselben Raum. Dies birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Ein Verkehrsplan zeigt Ihnen, wie Sie diese Verkehrsströme optimieren, um die Sicherheit zu erhöhen. 

Welche Inhalte sind wichtig für einen Verkehrsplan?

Die Erstellung eines Verkehrsplans geht nicht von heute auf morgen. Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, ist: Erstelle ich den Verkehrsplan selbst oder beauftrage ich einen Sachverständigen? Natürlich kennen Sie Ihr Geschäftsumfeld sehr gut, aber Sie könnten genau deshalb gefährliche Situationen übersehen. Es ist daher eine gute Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ein guter Verkehrsplan ist ein Balanceakt zwischen verschiedenen Aspekten:

  • Knotenpunkte

Wo treten Probleme auf bzw. können Probleme auftreten?

  •  Verkehrsströme

Welche Verkehrsmittel bewegen sich an Ihrem Standort und welche Wege fahren sie? 

  • VorschriftenundinterneVerkehrsregeln

Welche Verkehrsregeln gelten auf dem Betriebsgelände? Welche Vorschriften gibt es rundum die Organisation der Güter im Unternehmen? Entdecken Sie hier, wie Sie Ihr Warenlager besser organisieren.

  • MaßnahmenzurUnfallverhütungundzumSchutzderMitarbeitenden

Insbesondere diese Kategorie ist arbeitsintensiv. Dazu zählt die Ausarbeitung eines unmissverständlichen Evakuierungsplans und die Erstellung von Plänen mit Gefahrenzonen. Und nicht nur das: Es geht auch darum, die notwendige Beschilderung und die physischen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Gelände zu installieren. So ist es zum Beispiel wichtig, die verschiedenen Verkehrsteilnehmer sicher voneinander zu trennen. Jeder Benutzer, z. B. Fußgänger, Gabelstapler und Lastkraftwagen, benötigt einen eigenen Bereich, in dem er sich bewegen kann. Legen Sie daher klar fest, wie Sie sich die Trennung zwischen den Verkehrsteilnehmern vorstellen, und setzen Sie diese Trennung durch physische Schutzmaßnahmen wie Rammschutzplanken, Rammschutzpoller, Handläufe, Sicherheitstüren usw.

Einen Verkehrsplan erstellen

Bei der Erstellung eines Verkehrsplans ist es sinnvoll, in Phasen zu arbeiten.

  • Bestandsaufnahme

In Phase 1 kartieren Sie alle Verkehrsströme. Außerdem listen Sie die vorhandenen Hilfsmittel, die geltenden Verkehrsregeln und die Beschilderung auf.

In dieser Phase sprechen Sie mit dem Präventionsberater, aber auch mit den Verantwortlichen für Warenlager und Produktion, den Gabelstapler- oder Hubwagenfahrern und den anderen Mitarbeitenden. Sie sind täglich mit den Risiken konfrontiert, daher ist ihr Beitrag entscheidend. Hinzu kommt, dass sie sich dadurch einbezogen fühlen, was wiederum dazu führt, dass sie sich selbst an die Regeln halten und als Botschafter fungieren.

  • Lösungen finden

In der zweiten Phase wird nach möglichen präventiven Lösungen und Schutzprodukten gesucht. Diese Lösungen müssen gefährliche Verkehrsströme kanalisieren und neue Verkehrsregeln durchsetzen. Sie können zum Beispiel physische Schutzmaßnahmen ergreifen. Alles wird im Detail mit dem Fokus auf größere Sicherheit am Arbeitsplatz erwogen. 

  • Regeln aufstellen

In der dritten Phase werden Vorkehrungen für die Umsetzung des Verkehrsplans getroffen. Klare Anweisungen in Form von Regeln und Vereinbarungen setzen den Plan in die Praxis um. Die Lösungen werden klar kommuniziert, damit alle informiert sind und keine Verwirrung entsteht. Sie legen die Farben der Ausschilderung je nach Arbeitsplatz sowie die Vorfahrtsregeln, die Linienführung und die Beschilderung fest.

  • VereinbarungenundAnweisungen

In der vierten und letzten Phase erfolgt die eigentliche Umsetzung. Rechnen Sie hier auf das Engagement und die Zusammenarbeit interner Mitarbeitender und externer Parteien.

Einen Verkehrsplan in die Praxis umsetzen

Um einen Verkehrsplan in die Praxis umzusetzen, muss zunächst eine Beschilderung angebracht werden. Das geht ganz einfach mit Bodenmarkierungsband. Mit Bodenmarkierungsband werden Geh- und Fahrbereiche sowie Fahrtrichtungen und Verkehrswege für Fußgänger und Gabelstaplerfahrer eindeutig gekennzeichnet. Des Weiteren deutet die Markierung den erforderlichen Abstand zwischen Fußgängern und Gabelstaplern an.

Auch verschiedene Zonen lassen sich so bequem kennzeichnen. Legen Sie fest, welcher Bereich als Arbeits-, Lager- oder Parkfläche genutzt wird. Dadurch wird verhindert, dass Fahrwege oder Fußgängerzonen zum Abladen von Waren genutzt werden. 

Um eine klare Struktur und Bedeutung festzulegen, verwenden Sie die folgenden Farbdefinitionen: 
 

  • Rot: Sperrbereich
  • Weiß: Lagerbereich
  • Gelb: Anzeige von Fahrspuren und Parkplätzen
  • Grün: Freier Bereich
  • Blau: Fußgängerzone

Neben dem Bodenmarkierungsband gibt es noch weitere Signalisierungsmethoden. Denken Sie beispielsweise an Piktogramme. Bei der Anbringung von Sicherheitsmarkierungen und -schildern sollten Sie dem Farbschema nach ISO 3864 Rechnung tragen.

  • Gelb mit schwarzen Buchstaben: Achtung und Hinweise zur Vermeidung von Schäden, Warnung
  • Blau mit weißen Buchstaben: Anweisung oder Pflicht und Schutz
  • Grün mit weißen Buchstaben: Hilfehinweis, Informationen
  • Rotumrandetes Schild mit Piktogramm: Verbot
  • Rote Fläche mit weißen Buchstaben: Notfallprävention

Andere Farben haben andere Anwendungen. Orangefarbene Sicherheitsmarkierungen weisen auf die Lagerung von Chemikalien hin. Graue und schwarze Linien werden verwendet, um Linien zu ändern, die nicht mehr in das aktuelle Farbschema passen.

Dank der Bodenmarkierung weiß jeder genau, wo er stehen muss, um sicher zu arbeiten. Selbstverständlich muss die Markierung Gegenstand sorgfältiger Überlegungen sein, um die Zielvorgaben zu erreichen. Bodenmarkierungen sind jedoch nur eine vorbeugende Maßnahme. Sie bieten keinen Schutz vor Kollisionen oder Stößen. Aus diesem Grund empfehlen wir die Installation physischer Sicherheitsvorkehrungen.

Rammschutzplanken trennen die Verkehrsteilnehmer physisch voneinander . Außerdem schützen sie die Infrastruktur, Fahrzeuge und Maschinen. Verschiedene Produkte sind verfügbar: Barrieren, Rammschutzpoller, Handläufe, Bodenleisten, Säulenschutz, Regalschutz, Sicherheitstüren usw. 

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